Alle in Sankt Augustin kennen sie: die zumeist großen, aber auch kleinen roten Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr Sankt Augustin. Aber wer sind „die von der Feuerwehr“ eigentlich und welche Struktur steckt dahinter?
Zunächst ist jede Stadt oder Gemeinde in NRW verpflichtet, eine den örtlichen Verhältnissen entsprechende, leistungsfähige Feuerwehr zu unterhalten. Dies ist im Gesetz über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz (BHKG) NRW geregelt. Es versteht sich fast schon von selbst, dass für eine Großstadt wie beispielsweise Köln andere Anforderungen gelten, als für eine Kommune wie Sankt Augustin.
Aber auch auf Stadtebene gibt es eine Grundlage, die die Struktur der Feuerwehr beschreibt. Hierbei handelt es sich um den Brandschutzbedarfsplan, welcher vom Rat der Stadt beschlossen wird und allerlei Informationen, über die Ausstattung, Ziele und den Aufbau der Feuerwehr enthält.
Entgegen der Wahrnehmung von einigen handelt es sich bei der Freiwilligen Feuerwehr Sankt Augustin – wie der Name schon sagt – um eine Freiwillige Feuerwehr. Das heißt, die Mitglieder gehen „tagsüber“ ihrem regulären Beruf nach und engagieren sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich in der Feuerwehr. Hauptberufliche Feuerwehrleute gibt es in Sankt Augustin nicht.
Aber da Einsätze natürlich nicht nur nach Feierabend oder am Wochenende anfallen, sind fast alle Arbeitgebende verpflichtet, die Feuerwehrleute im Einsatzfalle von ihrer beruflichen Tätigkeit freizustellen. Hierfür ersetzt die Stadt dem Arbeitgeber die Lohnkosten, die während der Einsatzzeit anfallen.
Um im Einsatzfall möglichst schnell vor Ort zu sein, ist die Feuerwehr dezentral auf sechs Standorte im Stadtgebiet verteilt. So gibt es Einheiten in Mülldorf, Hangelar, Menden, Meindorf, Niederpleis und Buisdorf. Die Stadtteile Ort, Birlinghoven und Schmerbroich werden von diesen Standorten mit abgedeckt.
Innerhalb dieser sechs Einheiten findet ein Großteil der Ausbildung, der Kameradschaft und des Vereinswesens statt. Wie bei Berufsfeuerwehren auch ist das stetige Üben und Lernen ein wichtiger Bestandteil des Feuerwehralltags. Im Einsatzfall werden an freiwillige Feuerwehrleute die gleichen Anforderungen gestellt wie an hauptberufliche Kräfte. Diese Herausforderung nehmen die Freiwilligen aber sehr gerne an und moderne Ausstattung, qualitative Aus- und Fortbildungs-maßnahmen und ein Fuhrpark auf dem neuesten Stand der Technik ermöglichen den Kameradinnen und Kameraden das.
Geleitet wird die Feuerwehr vom Leiter der Feuerwehr, Stadtbrandinspektor Herbert Maur und seinen beiden Stellvertretern Stadtbrandinspektoren Christian Reinprecht und Sascha Ziegenhals.
Da die Prüfanforderungen an die Ausrüstung der Feuerwehr immer umfangreicher werden, hat sich die Stadt Sankt Augustin entschlossen, Gerätewarte einzustellen. Diese warten und pflegen als Angestellte der Stadt die Gerätschaften der Feuerwehr. So wird nicht nur eine hohe Einsatzbereitschaft der Feuerwehr sichergestellt, sondern auch die personelle Verfügbarkeit tagsüber signifikant erhöht. Neben den Gerätewarten, welche ihren Dienst in der sog. Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) verrichten, sind auch weitere städtische Angestellte (beispielsweise im Rathaus, im Bauhof oder auch in der zentralen Abwasserbeseitigungsanlage) ehrenamtliche Feuerwehrleute und rücken im Einsatzfall von ihrem jeweiligen Dienstort mit aus.
Eine weitere Besonderheit ist der Tagesalarm der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Einige Studierende sind ausgebildete freiwillige Feuerwehrleute und studieren in Sankt Augustin. Sie haben die Möglichkeit, tagsüber an den Einsätzen der Freiwilligen Feuerwehr Sankt Augustin teilzunehmen. Hierfür steht ihnen ein Fahrzeug zur Verfügung und alle Teilnehmenden erhalten selbstverständlich persönliche Einsatz- und Schutzbekleidung.
Übrigens sucht die Feuerwehr Sankt Augustin immer Nachwuchskräfte. Im aktiven Einsatzdienst, in der Unterstützungsabteilung oder in der Jugendfeuerwehr sind alle gerne gesehen, völlig unabhängig von Alter, Herkunft oder Geschlecht. Bei Interesse nehmt einfach Kontakt (ftz@sankt-augustin.de) mit uns auf.